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Pilgerleben Teil I

Halb sechs! Schnell auf's einzige stille Örtchen, bevor der Ansturm kommt. Apropos stilles Örtchen: dies gilt definitiv nicht für den Schlafraum. Die 8 schlafenden Pilger schnarchen, grunzen, ächzen, und die Betten quietschen bei jeder Bewegung.
Schlafe trotzdem wieder ein und überhöre den nicht leisen Aufbruch meiner lieben Mitpilger. Das Rumoren beginnt etwa ab 6 Uhr. Die Plastiksäcke knistern, Reissverschlüsse zurren, und Lichter von Taschenlampen geistern umher. Um fünf vor Acht schnür auch ich mir die Wanderschuhe an, hänge mir den Rucksack um, und packe meine Wanderstöcke. 

Das einzige Café ist natürlich noch geschlossen. Ein Schluck Wasser muss vorläufig reichen. Raus aus dem Dörfchen, und rein ins Vergnügen: nebelverhangen, fast mystisch, geht's dem Weg entlang, zuerst steil bergauf und danach durch einen Wald, der an den Film "Herr der Ringe" erinnert. Es ist schön ruhig! Unterbrochen ab und zu durch Vogelgezwitscher und fernes Hundegebell. Nach einer kurzen Aufwärmphase bin ich in Hochform. Wunderschöne Natur! Ich geniesse alles mit Augen, Nase und Ohren. Nach einer Stunde zügigem Gehen die obligate Apfel- und Wasserpause. Gleichzeitig ein bisschen leichter kleiden; die Sonne bricht durch den Nebel.

Weiter durch Felder, Wiesen und Wälder. Runter in ein kleines Tal mit ein paar Häusern. "HALLO, HIER!" Und ja, da draussen in lauschigem Restaurantgarten sitzen ein paar Mitpilger. Endlich ein "Grand Crème"!

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