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Auf Abwegen

Ich bin im Dschungel, meine Stöcke dienen als Machete. Ansonsten gibt's kein Durchkommen. So kam es dazu:
"Nutzen Sie die Variante dem Naturlehrpfad folgend via Grosswilsdorf, um wieder auf den Jakobsweg zu gelangen." Okay, frag ich doch mal einen netten Mann nach dem Weg. "HIER RAUF, DANN GEHTS LINKS DEN WEG HOCH." Nichts, dieser Weg führt nur wieder zurück ins Dorf. Wieder zurück und nochmals dieselbe Frage. "ICH KENNE DEN WEG AUCH NICHT, ABER DIREKT DA HOCH, DA LIEGT GROSSWILSDORF", antwortet er. Irgendwie geht tatsächlich ein Pfad hoch. Wird immer schlimmer und schlimmer: Gesträuch, Bäumchen, Äste - und vor allem Dornen! - machen den steilen Pfad fast unpassierbar. Für ein Zurück bin ich aber bereits zu weit. Augen zu und durch. Nur gut schauen, dass ich nicht irgendwo in einen Abgrund falle. Es ist unglaublich dicht. Endlich ein Waldweg, der mich nach Grosswilsdorf führt. Durchatmen, Rauchpause und Desinfizieren der Kratzer an Händen und Armen. Dies nennen sie hier "NATURLEHRPFAD" (mittendrin, statt nur dabei).
meine Schneise
meine Schneise
Okay, erster oder zweiter Weg links. Nach etwa 1km führt mich der gewählte erste Weg wieder falsch. Nicht mit mir! Neben einem Rapsfeld und einem Waldstück zwänge ich mich weiter geradeaus. Doch nicht lange. Quer vor mir ein 10m Graben! Also vorsichtiger Ab- und wieder Aufstieg mit meinem 14kg Rucksack. Vor mir eine Baumallee, dies muss mein Weg sein. 50m Rapsfeldhindernis. Müsst Ihr mal versuchen: mannshoher Raps, unglaublich zäh und dicht. Zum Teil lege ich mich halb darauf, zum Teil erschlage ich den Raps mit den Stöcken. Endlich, nach viel Kraft und Mühe endlich durch (s. Foto). Macht ja nichts, muss ja nur noch 21km bis zu meiner Herberge zurücklegen :-)

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